Phenibut: Wirkung, Anwendung und Risiken

Einleitung
Phenibut ist eine psychoaktive Substanz, die ursprünglich in Russland entwickelt wurde. Es wird vor allem für seine beruhigenden, angstlösenden und kognitiv fördernden Eigenschaften Phenibut. Obwohl Phenibut in manchen Ländern als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich ist, handelt es sich um eine potenziell süchtig machende Substanz mit ernstzunehmenden Nebenwirkungen. In Deutschland ist Phenibut nicht als Medikament zugelassen.


Was ist Phenibut?
Phenibut (β-Phenyl-γ-Aminobuttersäure) ist ein Derivat des Neurotransmitters GABA (Gamma-Aminobuttersäure), das die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann – im Gegensatz zu GABA selbst. Es wurde in den 1960er-Jahren in der Sowjetunion entwickelt und wird dort bis heute zur Behandlung von Angststörungen, Schlafproblemen und posttraumatischem Stress eingesetzt.


Wirkung von Phenibut

  1. Angstlösend
    Phenibut bindet an GABA-B-Rezeptoren im Gehirn und entfaltet so eine beruhigende und angstlösende Wirkung. Anwender berichten von einer verminderten sozialen Hemmung und gesteigertem Selbstvertrauen.
  2. Schlaffördernd
    In niedrigen bis mittleren Dosen kann Phenibut die Schlafqualität verbessern. Es fördert tieferen Schlaf und verkürzt die Einschlafzeit.
  3. Stimmungsaufhellend
    Einige Nutzer berichten über eine antidepressive Wirkung. Diese ist möglicherweise auf die erhöhte Dopaminfreisetzung zurückzuführen.
  4. Kognitiv unterstützend (Nootropikum)
    Phenibut wird auch als Nootropikum eingesetzt, da es die geistige Leistungsfähigkeit, das Gedächtnis und die Konzentration verbessern kann – allerdings meist nur kurzfristig.

Anwendung und Dosierung
In Ländern, in denen Phenibut legal ist, liegt die übliche Dosis zwischen 250 mg und 1000 mg pro Einnahme. Die Wirkung setzt meist nach 1 bis 2 Stunden ein und kann bis zu 24 Stunden anhalten.
Aufgrund der langen Halbwertszeit und Suchtgefahr wird empfohlen, Phenibut nicht öfter als 1–2 Mal pro Woche zu verwenden.


Nebenwirkungen von Phenibut

  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Reizbarkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schläfrigkeit
  • Koordinationsstörungen

Bei übermäßiger Einnahme oder langfristiger Nutzung kann es zu ernsthaften Nebenwirkungen wie Abhängigkeit, Entzugserscheinungen (Angst, Schlaflosigkeit, Krampfanfälle), und Psychosen kommen.


Suchtpotenzial und Toleranz
Ein zentrales Problem bei Phenibut ist die rasche Toleranzentwicklung. Bereits nach wenigen Tagen regelmäßiger Anwendung kann die Wirkung stark nachlassen. Um die gewünschte Wirkung aufrechtzuerhalten, erhöhen viele Nutzer die Dosis – was schnell zu Abhängigkeit führen kann.


Rechtlicher Status in Deutschland
In Deutschland ist Phenibut nicht als Arzneimittel zugelassen und fällt unter das Arzneimittelgesetz (AMG). Der Verkauf als Nahrungsergänzungsmittel oder in Onlineshops ist daher nicht erlaubt. Der Besitz für den Eigenbedarf ist jedoch derzeit nicht strafbar, kann aber zu Problemen bei der Einfuhr führen.


Fazit
Phenibut kann kurzfristig bei Angstzuständen, Schlafproblemen oder zur kognitiven Unterstützung wirksam sein. Allerdings sind die Risiken – insbesondere das hohe Abhängigkeitspotenzial und mögliche Nebenwirkungen – erheblich. Wer unter chronischen Angstzuständen oder Schlafproblemen leidet, sollte ärztlichen Rat suchen und sicherere, bewährte Alternativen nutzen. Phenibut ist kein harmloses Nahrungsergänzungsmittel, sondern eine potente Substanz mit ernstzunehmenden Risiken.